In Malta existiert ein kleines Stückchen Österreich und das wurde nun vergrößert. Nun ja, nur im weitesten Sinne. Was viele nicht wissen: Der Flughafen in Wien, betrieben von der Flughafen Wien AG, ist großer Anteilseigner am International Airport Malta. Direkte und indirekte Beteiligungen lagen in der Vergangenheit bei 32,94% und wurden nun noch einmal aufgestockt.
Flughafen Wien AG zahlt 3 Euro pro Share
Für umgerechnet 63 Millionen Euro hat die Flughafen Wien AG die indirekten Anteile der Canadian SNC-Lavalin Group gekauft und ist nun mit mehr als 48% noch größerer Anteilseigner als zuvor. Das Unternehmen aus Österreich bezahlte etwa 3€ pro Share und damit fast 30% weniger als die Summe, für die die Aktie gehandelt wurde.
Anteile am Malta International Airport nicht nur direkt
Wer wem welche Anteile an welcher Firma abgekauft hat, ist tatsächlich aber etwas komplizierter. Wer sich etwas mit Unternehmensübernahmen und -veräußerungen auskennt, dem wird der Begriff der direkten und indirekten Anteile etwas sagen. Wer indirekte Anteile kauft, der kauft Anteile an einem Unternehmen, das selbst Anteile an einem anderen Unternehmen hält. Somit hätte man indirekt selbst Anteile an ebendiesem anderen Unternehmen. In Fall der Anteilsaufstockung des Wiener Flughafens handelte es sich um solche indirekten Anteile. Der Flughafen Wien kaufte dem Unternehmen SNCL Malta seine Anteile am Malta Mediterranean Link Consortium Limited ab. SNCL Malta hielt hiervon 38,75%. Dieses Unternehmen wiederum hielt 40% der Anteile am Malta International Airport. Interessant: Indirekte Anteile hat die Flughafen Wien AG nur in Höhe von 10,1%.
Die Flughafen Wien AG betreibt mit dem Wiener Flughafen den größten Flughafen Österreichs und ist einer der größten Arbeitgeber Österreichs. Der Zukauf der Anteile am maltesischen Flughafen macht Sinn, da dieser gute Gewinne einfährt. Außerdem hat das Unternehmen das Management der Flughafens inne, welche nun weiter dezimiert sein sollte. Man setzt also auf ein sicheres Pferd in dem Touristen immer beliebter werdenden Malta.