Wirtschaftsbetrug ist in internationaler Politik ein großes Thema, wenn es auch mehr im Zusammenhang mit Steuerhinterziehung genannt wird. Zuletzt war der Fall von Apples Steuererleichterungen in Irland groß in den Schlagzeilen. Jetzt wurde in Malta eine Task Force eingerichtet, die sich solchen Themen in Zukunft fokussierter annehmen soll, als es bisher möglich war. Sie wird jedoch nicht nur steuerliche Aspekte beachten.
Task Force soll schwarze Schafe in Malta aufdecken
Grundsätzlich hat die Task Force sich zum Ziel gesetzt, die schwarzen Schafe in Maltas Wirtschaftssystem zu identifizieren. Ein schwarzes Schaf ist, wer falsche Steuerangaben macht, wer ohne Genehmigung und nötige Sorgfalt Leute anstellt oder auch Mitarbeitergesundheit vernachlässigt. Einfach alle Themen, bei denen Unternehmen die nötige Professionalität missen lassen können, um Malta als Unternehmensstandort weiter attraktiv zu machen.
Finanzminister Malta: Task Force auch eine Warnung
Die Installation einer Task Force hat Maltas Finanzminister Edward Scicluna selbst verkündet. Er begründete die ins Leben gerufene Task Force als Reaktion darauf, dass es im Laufe der Jahre einige negative Beispiele gab und sich andere Unternehmen wegen der mangelnden Fairness beschwert hatten. Außerdem sei das Ziel, das Malta verfolge, nämlich Unternehmen und Investoren aus dem Ausland nach Malta zu bringen zwar notwendig, um weiter zu wachsen, jedoch birgt dies auch Gefahren. Daher soll die Einrichtung der Task Force auch als Warnung verstanden werden, stets gesetzeskonform zu arbeiten. Mitglieder der Gruppe kommen aus unterschiedlichsten Behörden. Sowohl die Zollbehörde, als auch die VAT-Behörde sowie das Finanzamt werden mitwirken.
Die Einrichtung der Task Force sehe ich äußerst positiv. Wegen seiner Steuerpolitik ist das Land vermehrt in den Fokus gerückt, konnte seinen Status und seine Rechtschaffenheit jedoch zurecht immer bestätigen. Schwarze Schafe würden dieses Bild trüben und darüber hinaus dem Image des Wirtschaftsstandortes Malta schaden. Es wird sich nun also in den kommenden Monaten zeigen, mit welcher Konsequenz die Task Force Fälle von Wirtschaftsbetrug untersucht. Ein gutes Signal ist die Einrichtung aber allemal – sowohl für das Inland als auch für das Ausland.