Die Idee, eine Firma im Ausland zu gründen, klingt verlockend – besonders in einem Land wie Malta, das mit steuerlichen Vorteilen und einem mediterranen Lebensstil lockt. Doch Vorsicht: Eine Firmengründung in Malta, ohne tatsächlich dorthin zu ziehen, kann schnell als Steuerhinterziehung gewertet werden. Als Unternehmer und Berater habe ich oft erlebt, wie schnell man in Fallen tappen kann. Daher möchte ich die fünf häufigsten irreführenden Ratschläge unseriöser Beratungen beleuchten und aufzeigen, welche Fallstricke sie mit sich bringen.
1. „Machen Sie einfach Ihre Firma in Deutschland zu und gründen Sie in Malta / Dubai / Zypern eine neue.“
Warum das falsch ist:
Die Schließung eines Unternehmens in Deutschland und die Neugründung im Ausland ist ein komplexer Prozess, der zahlreiche rechtliche und steuerliche Hürden mit sich bringt. Eine sorgfältige Planung der Geschäftsaktivitäten und Steuern ist unerlässlich, um Compliance-Probleme zu vermeiden. Ich habe viele Mandanten erlebt, die sich durch solche Ratschläge in große Schwierigkeiten gebracht haben.
2. „Sie müssen nicht in Malta / Dubai / Zypern wohnen.“
Warum das falsch ist:
Um die steuerlichen Vorteile eines Landes wie Malta nutzen zu können, ist es oft erforderlich, dass der Geschäftsführer oder wesentliche Entscheidungsträger im Gründungsland ansässig ist. Andernfalls könnte das Unternehmen weiterhin in Deutschland steuerpflichtig sein. Es reicht nicht aus, nur eine Briefkastenadresse in Malta zu haben – Sie müssen tatsächlich dort leben und arbeiten.
3. „Ihre Familie will in Deutschland wohnen bleiben? Das ist kein Problem, dann ziehen nur Sie nach Malta.“
Warum das falsch ist:
Auch wenn Sie allein umziehen, könnte das Finanzamt dies als Scheinkonstruktion werten, insbesondere wenn Ihr Lebensmittelpunkt weiterhin in Deutschland bleibt. Die Steuerbehörden prüfen solche Fälle sehr genau. Viele meiner Mandanten sind durch solche Halbmaßnahmen in Schwierigkeiten geraten.
4. „Sie können Ihre Gewinne vollständig nach Malta verschieben und so Steuern in Deutschland vermeiden.“
Warum das falsch ist:
Gewinnverschiebungen ohne wirtschaftlichen Hintergrund können als Steuerhinterziehung gewertet werden. Internationale Regelungen wie BEPS (Base Erosion and Profit Shifting) zielen darauf ab, solche Praktiken zu unterbinden. Ich habe Fälle erlebt, in denen Unternehmen erhebliche Strafen zahlen mussten, weil sie solchen irreführenden Ratschlägen gefolgt sind.
5. „Es gibt keine Risiken, wenn Sie Ihr Unternehmen nach Malta verlagern.“
Warum das falsch ist:
Die Verlagerung eines Unternehmens ins Ausland birgt immer Risiken – sowohl rechtlicher als auch finanzieller Natur. Eine gründliche Due-Diligence-Prüfung und professionelle Beratung sind unerlässlich. Ich rate meinen Mandanten stets, die langfristigen Auswirkungen und möglichen Risiken sorgfältig zu prüfen, bevor sie eine solche Entscheidung treffen.
Schlussfolgerung
Es kann durchaus vorteilhaft sein, ein Unternehmen in Malta zu gründen, wenn Sie dies auf die richtige Weise angehen. Lassen Sie sich jedoch nicht von unseriösen Beratern täuschen. Eine solide Planung, die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften und eine realistische Bewertung Ihrer persönlichen und geschäftlichen Lage sind extrem wichtig.