Auf der Welt gibt es etwa 1,1 Milliarden Autos – eine unglaubliche Zahl, wenn man bedenkt, dass in großen Teilen der Welt nur ein Auto auf 100 Menschen kommt. 2,6 Autos kommen pro Sekunde hinzu. Malta steht im Autokaufen allerdings nur wenigen Ländern in der Welt hinterher: Auf 100 Einwohner kommen hier 53,5 PKWs, was den vierten Platz in der EU hinter Luxemburg, Italien und Deutschland bedeutet. Und trotz des sehr gewöhnungsbedürftigen Fahrstils der Malters („Wir fahren weder rechts – noch links. Wir fahren dort, wo Schatten ist.“), ist Malta das sicherste Autoland in der EU: Je Millionen PKW (genormter Wert), starben in Malta 61 Menschen bei Verkehrsunfällen.
Autoeinfuhr nach nach Malta wird mit Zulassungssteuer belegt
So viel zu den Statistiken rund um maltesische Autos. Worüber ich in meinem heutigen Beitrag aber eigentlich sprechen will, ist die Problematik, ein Auto nach Malta einzuführen. Denn anders als in anderen EU Staaten ist dies in Malta sehr zum Ärger des EU-Kabinetts nicht ohne weiteres möglich. Auf jeden Gebrauchtwagen, der von in Malta lebenden Menschen nach Malta eingeführt wird, wird eine Zulassungssteuer erhoben. Diese richtet sich nach Modell, Erstzulassung und Kilometerstand und kann auf einer Seite der Regierung individuell berechnet werden.
Zulassungssteuer in Höhe von bis zu 60% des Zeitwertes
Was sich im ersten Moment recht harmlos anhört, ist vielleicht die entscheidende Hürde zum Autoimport. Bei einem VW Golf TDI aus dem Jahr 2008 mit 55 000 km würde die Einfuhr 4259€ kosten, was knapp 60% des Restwertes des Autos entspricht. Bei anderen Modellen kann die Zulassungssteuer sogar über den Zeitwert des Wagens hinaus gehen. Dass sich dies in vielen Fällen nicht lohnt, ist offensichtlich. Es scheint fast so, als sei dies eine der negativen Seiten von Maltas Ambitionen, Investoren nach Malta zu locken und diese dazu bewegen, Geld in Malta zu investieren – beispielsweise in einen Neuwagen. Angesichts einer derzeitigen Aktion der Banif Bank, die Kredite für Autos zu besonders günstigen Konditionen anbietet, kann man sich den Neuwagenkauf vielleicht sogar durch den Kopf gehen lassen.
Lang gehaltene Autos können steuerfrei nach Malta eingeführt werden
Doch es ist weit nicht so schlimm, wie es zu sein scheint. Wer das zu importierende Auto schon länger als zwei Jahre auf sich zugelassen hat, der muss keine Zulassungssteuer bezahlen. Die Besteuerung der Einfuhr sieht sich nämlich vor allem als Maßnahme dafür, im Ausland günstig Autos zu kaufen, um Geld zu sparen, da in Malta wie auf viele andere Importgüter hierfür höhere Preise anfallen, als auf dem Festland. Wer zudem sich nicht als Permanent Resident auf der Insel anmeldet, darf das Auto wesentlich länger ohne Ummeldung in Malta nutzen.