Maltas Gesundheitssystem: Wenn die Nase läuft

von Philipp M. Sauerborn

Malta ist mit über 300 sonnigen Tagen im Jahr eines der sonnenreichsten und wärmsten Länder der EU. Dennoch kommt es manchmal vor, dass man sich nach einer Meeresprise eine Erkältung einfährt und erst einmal ausfällt. Wer dann das erste Mal in Berührung mit Maltas Gesundheitssystem kommt, der darf nicht schockiert sein. Hier in Malta ist die Arztsuche nämlich zum einen kostspieliger und zum anderen langwieriger als es in Deutschland der Fall ist.

Medizinische Behandlung in Malta grundsätzlich kostenlos

Zunächst muss ich betonen, dass die Behandlung in Malta nicht teuer sein MUSS. Grundsätzlich bietet der Staat nämlich fast alle Gesundheitsleistungen in seinen acht Gesundheitszentren kostenlos an. Medikamente sind im Gegensatz dazu in der Regel allerdings nicht kostenlos. Ausgenommen davon sind Personen mit Einkommen unter einer bestimmten Grenze, Personen mit bestimmten chronischen Erkrankungen sowie Gefangene, Flüchtlinge oder Mitglieder diverser Orden.

Großer Privatsektor in Malta verspricht schnellere Behandlungen

Nun aber zu dem Punkt, dass die medizinische Versorgung schnell teuer werden kann. Es ist nämlich so, dass die Gesundheitszentren häufig sehr stark überfüllt sind und man nicht selten einen halben Tag auf die Behandlung warten muss. Aus diesem Grund hat sich in den letzten Jahren der Privatsektor stark entwickelt. Mittlerweile macht er sogar mehr als die Hälfte aller medizinischen Versorgungen aus. Aus diesem Grund ist die Zahl der öffentlichen und privaten Krankenhäuser ungefähr gleich: Neben fünf öffentlichen gibt es vier private. Da der Privatsektor mittlerweile so groß ist und die Krankenhäuser sich entsprechende medizinische Apparate leisten kann, kommt es nicht selten vor, dass Teile von Behandlungen dort auch vom Staat finanziert werden, da die Anschaffung dieser Gerätschaften nicht vom Staat übernommen wird. Als Beispiel wäre hier Kernspintomographie zu nennen. Dies hat mittlerweile sogar so weit geführt, dass die Hälfte aller Betten in privaten Krankenhäusern vom öffentlichen Gesundheitsdienst belegt wird (die Privatkrankenhäuser sind dazu verpflichtet).

Meiner Meinung nach lohnt es sich an nur wenigen Orten mehr als in Malta, in eine private Krankenversicherung zu investieren. Wer nicht unbedingt auf die öffentlichen Ärztezentren angewiesen ist, der meidet diese in der Regel.

Mandanten, die länger als 12 Monate Mandanten bleiben
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Über Philipp M. Sauerborn

Philipp Maria Sauerborn ist diplomierter Steuerberater und Experte für International Tax & Blockchain. Als CEO der Kanzlei Dr. Werner & Partners in Malta hat er bereits über 3000 Mandanten zu deren persönlicher Steuersituation beraten.

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