Malta hat eine wahrlich schillernde Hauptstadt: Valletta. Die Stadt ist ein architektonisches Meisterwerk und hat eine lange Geschichte. Interessanterweise war sie keineswegs immer Hauptstadt Maltas, sondern wurde erst später dazu, weil die Halbinsel einige Vorteile bot. Und so ist Valletta heute vieles: Kulturhauptstadt Europas 2018, Hafenstadt und Tourismusziel. Was sie jedoch nicht ist: Zentrum des Geschehens Maltas.
Vallettas Grundstein 1566 von Jean de la Valette gelegt
Die Grundsteinlegung Maltas fand im März 1566 statt, nachdem die Ritter des Malteserordens Malta erfolgreich gegen die Osmanen verteidigt hatten. Baumeister war damals Jean de la Valette, auf den der Name der Stadt zurückgeht. Man entschloss sich, auf der taktisch wertvollen Landzunge eine Festungsstadt nach militärischem Vorbild zu bauen, wobei unter anderem die bekannten Festungsmauern Vallettas entstanden. Sie waren es auch, die dem Bombenhagel der Deutschen und Italiener im zweiten Weltkrieg einigermaßen standhielten, während große Teile der Stadt verwüstet waren.
Hauptstadt Valletta hat halb so viele Einwohner wie St. Julians
Auch wenn man Valletta die Hauptstadt Maltas ist, sind die Einwohnerzahlen stark rückläufig. 2013 lebten in Valletta mit 5721 Einwohnern nur wenig mehr als in deutschen Kleinststädten. Damit hat Valletta auch nur knapp halb so viele Einwohner wie St. Julians, dem eigentlichen Zentrum des Geschehens in Malta. Das hat allerdings auch klar seine Vorteile: Während St. Julians sehr modern ist, ist der Stil in Valletta sehr alt und von Sandstein und Erkern geprägt. Das wiederum erzeugt eine ganz eigene Atmosphäre, die durch halbwegs ruhige Straßenzüge auch nicht zerstört wird.
Grand Harbour Malta mit vielen Yachten
Valletta beherbergt heute fast alle Regierungsgebäude, die Karmelitenkirche mit der berühmten Kuppel (welche wirklich auf fast jedem Valletta-Bild zu sehen ist) und den Grand Harbour. Hier laufen die großen Kreuzfahrtschiffe ein und Bootsliebhaber können bei einer Fahrt durch den Hafen die viele großen Yachten sehen, die in Malta registriert wurden. Außerdem sind rund um die Stadt Bastionen angeordneten, die damals die Stadt zu einer der am besten gesicherten Städte der Welt machten und heute betreten werden können.
Auch wenn man in Valletta nicht das Schnelllebige findet, so hat die Stadt großen Charme und stellt eine gute Abwechslung zum durch aus stressigen St. Julians dar.