Warum Tipico, Bwin und Co. nach Malta expandieren

von Philipp M. Sauerborn

Es ist ein Trend, den wir bei der Kanzlei Dr. Werner & Partner aufmerksam verfolgen. Es gibt immer mehr Unternehmen, die in Malta ansässig werden, um von dort aus Glücksspiel im Internet anzubieten. Der Online-Wettanbieter Tipico ist schon seit geraumer Zeit in Malta angesiedelt und Anfang des Jahres zog Tipicos Konkurrent und Trikotsponsor von Real Madrid, Bwin, gleich. Im Onlineglücksspielgewerbe führen scheinbar alle Wege nach Malta – zu Recht wie wir finden.

Tipico seit 2004 in Malta, Bwin erst seit 2014

Tipico existiert seit 2004, also seit EU-Betritt Maltas, als eingetragene Malta Limited. Das Unternehmen setzte also von Beginn an auf die erheblichen Steuervorteile in Malta. Mit mittlerweile knapp 5 000 Mitarbeitern und 790 Millionen angenommen Wetten (2012) zählt das Unternehmen unter Leitung des Deutschen Jan Bolz zu einem der größten Sportwettenanbieter Europas. Sein direkter Konkurrent, Bwin, operiert erst seit diesem Jahr in Malta. Zwar liegt der Hauptsitz des Unternehmens nach wie vor in Gibraltar, hat sich aber auch in Malta Lizenzen für Online-Casinos, Online-Wetten sowie Online-Poker gesichert.

Der Firmensitz von Tipico in Portomaso.

Glücksspielsteuer und Glücksspiellizenz sind in Malta wesentlich günstiger

Die Frage, die sich an dieser Stelle stellt, lautet: Was macht Malta für Glücksspiel-Anbieter so attraktiv? Nun, dies ist auf zweierlei Gründe zurückzuführen. Zum einen bietet Malta eine unheimlich gute Plattform für international operierende Unternehmer, das sich das Land immer mehr zu einem Hub für Dienstleistungen im Online- und Finanzbereich entwickelt. Dies ist vor allem der unternehmerfreundlichen Steuerpolitik der Regierung geschuldet, die ausländischen Unternehmern einen großen Teil der für Malta Limiteds anfallenden Körperschaftssteuer zurückerstattet. Zum anderen erhält man in Malta im Unterschied zu beispielsweise Deutschland (wo es nahezu unmöglich ist) wesentlich leichter eine Lizenz zum Anbieten von Online-Glücksspiel. Darüber hinaus sind die darauf veranschlagten Steuern ebenso wesentlich günstiger. Hier wäre zum Beispiel der Steuersatz für Sportwetten zu nennen, der in Malta nur 0,5% beträgt, wohingegen in Deutschland das zehnfache, nämlich 5% anfallen.

Viele Unternehmen aus der Glücksspielbranche organisieren ihre Geschäfte von Malta aus, da sowohl die Besteuerung der Unternehmensumsätze als auch die Besteuerung des Glücksspiels wesentlich humaner ausfällt als in den meisten anderen Ländern in Europa. Gekoppelt mit den dazu ebenfalls niedrigen Lizenzgebühren für Glücksspiel, erwarten wir bei der Kanzlei Dr. Werner & Partner, dass sich Malta auch in den kommenden Jahren vermehrt zu einem, der Ländern mit dem größten Aufkommen an glücksspieltreibenden Unternehmen entwickeln wird.

Mandanten, die länger als 12 Monate Mandanten bleiben
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Über Philipp M. Sauerborn

Philipp Maria Sauerborn ist diplomierter Steuerberater und Experte für International Tax & Blockchain. Als CEO der Kanzlei Dr. Werner & Partners in Malta hat er bereits über 3000 Mandanten zu deren persönlicher Steuersituation beraten.

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Der oben genannte Artikel basiert lediglich auf unabhängigen Recherchen und kann keine Rechtsberatung darstellen. Wenn Sie weitere Informationen erhalten möchten, kontaktieren Sie uns bitte für einen Termin.

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