Du bist digitaler Nomade oder denkst darüber nach, einer zu werden? Dann freut mich, dass du den Weg hierher gefunden hast.
In diesem Beitrag möchte ich dich über die grundsätzlichen Schritte zum digitalen informieren, den Schwerpunkt auf steuerliche Fragestellungen legen und dir aufzeigen, wie du als digitaler Nomade legal unternehmerisch aktiv bist.
Bereit? Dann lass uns loslegen.
Immer mehr Menschen möchten digitale Nomaden werden. Kein Wunder – der Gedanke, zeitliche Flexibilität und örtliche Unabhängigkeit zu erreichen und mit seinem Laptop überall in der Welt arbeiten zu können, klingt natürlich sehr verlockend.
Auch die Möglichkeit, dem aktuellen Steuersystem den Rücken zu kehren und seine Steuerlast zu reduzieren, ist für digitale Nomaden oft von großem Interesse.
Tatsächlich gibt es hier einige Möglichkeiten, von einer niedrigen Steuerlast zu profitieren, auch wenn ich an dieser Stelle schon einmal anteasern möchte, dass der Mythos 0-Besteuerung, den so mancher Online-Blogger propagiert, vor allem eines ist:
Steuerhinterziehung.
Aber dazu später mehr.
Alle Romantik in Ehren – die Entscheidung, digitaler Nomade zu werden, will sorgfältig durchdacht und gut vorbereitet werden. Wirtschaftlich und finanziell sollte man einen Finanzpolster und eine klare Geschäftsidee bzw. Aufgabengebiet haben.
Dieser Guide wird dir zum einen Vor- und Nachteile des Daseins als digitaler Nomaden aufzeigen.
Anschließend möchte ich dir einen 8-Schritte-Plan erklären, den du befolgen solltest, wenn digitaler Nomade werden möchtest.
Danach geht es an meine persönlichen Paradedisziplinen: Die steuerliche Gestaltung als digitaler Nomade und wie du dein Unternehmen nachhaltig aufbaust, ohne in ein paar Jahren einer Steuerprüfung gegenüberzustehen, der du nicht standhalten kannst. Wenn du also schon digitaler Nomade bist, dann überspring die Einleitung am besten und gehe direkt zum entsprechenden Unterkapitel.
Für alle anderen: Hier die Kapitelübersicht.
Was ist ein digitaler Nomade und wie wird man digitaler Nomade?
Ein digitaler Nomade?
Das ist doch ein langhaariger Typ, der mit seinem Laptop in der Hängematte sitzt und seinen Drink schlürft, während er einen auf Arbeiten macht…?
Weit gefehlt. Digitale Nomaden gibt es in allen Farben und Formen. Einige Gemeinsamkeiten gibt es aber.
Und zwar folgende.
Digitale Nomaden sind meist rechtlich selbstständige Unternehmer, die über das Internet arbeiten. Darum können sie in der Regel ihrer Arbeit orts- und oft auch zeitunabhängig nachgehen. Wie der Name „Nomade“ impliziert, sind dies Menschen, die hohen Wert auf die örtliche Flexibilität ihres digitalen Jobs legen und der Reisemöglichkeit mit Freude und Leidenschaft nachgehen.
Dabei sind die Geschmäcker bei digitalen Nomaden so vielfältig wie das Leben selbst – manche wollen eine Weltreise machen und wechseln Länder häufig, andere ziehen samt Familie für mehrere Monate an die Traumdestination.
Für wen es Sinn macht, digitaler Nomade zu werden
Viele interessieren sich dafür, fragen sich aber skeptisch:
„Bin ich der Typ, um digitaler Nomade zu werden?“
Eine wichtige Frage, denn auch wenn in Facebook-Werbungen und auf Instagram der Laptop am sandweißen Traumstrand in Bali grüßt – nicht jeder ist zum Dasein des digitalen Nomaden geboren, das Phänomen auch mit Nachteilen und Schattenseiten verbunden. Zudem ist es für manche schwieriger als andere, digitaler Nomade zu werden.
Wichtige Aspekte sind natürlich die persönlichen Lebensumstände und der Familienstand. Wer eine Mietwohnung hat, wird diese kündigen müssen, eine Eigentumswohnung kann vermietet werden, um passives Einkommen zu generieren, auch wenn ich all denen davon abrate, die sich steuerlich optimal aufstellen wollen.
Wer Single ist, der kann sich leichter entscheiden; in einer Beziehung müssen der Partner bzw. die Partnerin mit an Bord sein und bei Familie mit Kindern sind natürlich umfangreiche Vorbereitungen und Abstimmungen zu treffen.
Wer Angestellter ist, wird schwerer starten können als so mancher Selbstständiger. Allgemein muss man sich fragen, ob man mit der höheren Unsicherheit eines orts- und zeitflexiblen Selbstständigen-Daseins leben kann. Mehr Freiheiten sind mit mehr Verantwortung verbunden – Organisation, Unterkunft, Kunden – all dies muss selbst organisiert und erfolgreich bewältigt werden.
Auch Klarheit bezüglich der persönlichen Motivation hilft: Will man bloß eine mehrmonatige Weltreise machen, oder jahrelang um die Welt reisen und bleiben, wo man will, gar dem heimischen Steuersystem dauerhaft den Rücken kehren?
Fast jeder kann digitaler Nomade werden – vorausgesetzt, man will es auch, kann mit Flexibilität und Unsicherheit umgehen und ist bereit, sein Arbeits- und Familienleben dementsprechend zu organisieren.
Vorteile und Nachteile als Digitaler Nomade
Als digitaler Nomade mit dem Laptop flexibel von überall aus arbeiten, während man durch die Welt reist…
…das ist doch das perfekte Leben, oder!?
Nun ja, das kommt drauf an.
Es gibt tatsächlich viele tolle Vorteile dieser Arbeitsweise.
Doch auch Nachteile und Aspekte, derer man sich im Klaren sein sollte.
In diesem Abschnitt diskutieren wir die Vor- und Nachteile des Lebens als digitaler Nomade.
Nachteile des Daseins als digitaler Nomade
Klipp und klar sollen hier noch einmal die Nachteile der Arbeit als digitaler Nomade diskutiert werden.
Digitale Nomaden müssen selbstständig sein
Es ist in der Regel nicht möglich, seinen Angestelltenjob als digitaler Nomade durchzuführen. Unternehmen wollen ihre Mitarbeiter in den eigenen Räumlichkeiten arbeiten sehen, oder erlauben Home Office nur tageweise. Daher muss man als digitaler Nomade in das Abenteuer Selbstständigkeit stürzen, was nicht für jedermann etwas ist.
Selbstständigkeit als Digitaler Nomade bedeutet Multi-Jobs
Als selbständiger Unternehmer müssen neben Kundengewinnung und Auftragsbearbeitung auch Buchhaltung und weitere Aufgaben übernommen werden.
Unsicherheit beim Einkommen für digitale Nomaden
Man trägt als Selbstständiger das unternehmerische Risiko schwankender Kundenanzahl und Auftragslage. Mit dieser Unsicherheit muss man leben können.
Digitale Nomaden leben mitunter in sozialer Isolation
Gerade für Alleinreisende und Ein-Personen-Unternehmen (EPU) kann das Dasein als digitaler Nomade manchmal recht einsam sein – Arbeitskollegen fehlen, im Ausland sind Freunde und Familie womöglich fern. Co-Working-Spaces können eine Lösung sein.
Vorteile des Daseins als digitaler Nomade
Den genannten Nachteilen stehen hingegen auch zahlreiche, große Vorteile gegenüber. Auch diese möchte ich durchgehen.
Ortsunabhängig arbeiten und leben als Digital Nomad
Als digitaler Nomade hat man keinen klassischen Job mit Präsenzpflicht und kann sich sein Büro selbst aussuchen. Ob man sich ein Home Office einrichtet, gerne im Coffeeshop seinen Laptop aufklappt, es sich in Coworking-Spaces oder sonst bequem macht – man kann seinen Büroplatz täglich selbst bestimmen.
Zeitunabhängigkeit großes Plus für Digital Nomads
Die meisten digitalen Nomaden sind wenigstens zu einem gewissen Grade örtlich ungebunden. Selbst wer vielleicht zu gewissen Stunden verfügbar sein sollte, kann sich in der Regel besser einteilen, wann er beginnt und aufhört oder Pausen macht.
Flexibler Tagesablauf ohne weiteres möglich
Damit verbunden ist die Möglichkeit, seinen Tag besser zu planen. Während andere im Morgenstau stehen, genießt man das Frühstück, zur Rush Hour am Abend macht man gerade Sport oder hat seine produktivsten Arbeitsstunden. An den eigenen Rhythmus angepasst arbeitet es sich einfach besser.
Arbeiten und Reisen gleichzeitig – für Digital Nomads kein Problem
Das Reisen ist natürlich ein zentraler Vorteil und das wichtigste Ziel vieler digitaler Nomaden. Ob man 20 Länder im Jahr bereist, oder zwischen 2-3 Lieblingsspots pendeln will – als digitale Nomade hat man die Möglichkeit dazu.
Niedrige Steuerlast für digitale Nomaden
Wer als digitaler Nomade unterwegs ist, macht dies häufig auch wegen niedriger Steuern. Auch wenn ich der Meinung bin, dass dies nicht der ausschlaggebende Faktor sein sollte, hat die niedrige Steuerlast natürlich ihren Reiz und ist definitiv ein Vorteil. Von dem Mythos der 0-Besteuerung sollte man sich aber verabschieden. Warum, erkläre ich in den Folgekapiteln.
In acht Schritten zum Digital Nomad
Jeder normale Angestellte muss Steuern bezahlen…
…aber was ist mit Einnahmen, die online generiert werden?
Und auf einer ausländischen Plattform?
Und sind Spenden auf Twitch und Patreon nicht steuerfrei?
Finden wir es heraus.
Gehen wir die verschiedenen Schritte durch. Vorab ein kurzer Disclaimer: Du bist nicht an diese Reihenfolge gebunden und vielleicht gibt es bei einigen Punkten Besonderheit in deinem speziellen Fall, weil du beispielsweise schon immer selbstständig bist.
Dennoch sollen die Punkte für den „Normalfall“ eine grobe Orientierung bieten.
Schritt 1 zum digitalen Nomaden: Job kündigen
Für die meisten wird der Weg zum digitalen Nomaden hier beginnen – im bestehenden Job. Leider lässt sich in einem bestehenden Angestelltenverhältnis nicht als digitaler Nomade arbeiten – mehr als 1-2 Tage Homeoffice die Woche sind oft nicht möglich, die persönliche Anwesenheit ist erforderlich. Letztlich führt also kein Weg darum herum – der eigene Job muss gekündigt werden. Zuvor allerdings empfiehlt sich eine sorgsame Vorbereitung – Rücklagen anlegen, mit Partner/in und Familie abklären und überlegen, welcher Tätigkeit man als digitaler Nomade nachgehen wird.
6-12 Monate Rücklagen anlegen – das Safety Net
Finanzielle Disziplin und Geduld klingen nicht attraktiv, wenn die Weltreise am besten schon heute starten sollte, aber:
ohne finanzielle Rücklagen sollte man nicht starten!
Idealerweise sollte man 6-12 Monate mit den Rücklagen über die Runden kommen. Dabei ist auf das persönliche Ausgabenniveau – Single, Paar, Familie mit Kindern – zu achten. Ein Finanzplan ist ebenfalls hilfreich.
Das ist auch der Vorteil der Vorbereitung:
lieber noch ein paar Monate vom Angestelltengehalt sparen und dann mit gutem Gefühl und Finanzpolster als digitaler Nomade starten.
Tätigkeit bzw. Unternehmensgegenstand bestimmen
Wer als digitaler Nomade um die Welt reisen möchte, benötigt einen Job, dem er vom Computer aus irgendwo in der Welt nachgehen kann.
Kommt man gerade erst aus dem Angestelltendasein, sollte man ein bisschen Introspektion betreiben und sich für eine konkrete Tätigkeit entscheiden.
Wer hingegen bereits ein eigenes Unternehmen hat, sollte sich überlegen, ob und wie er/sie vom Computer mittels Internet alles steuern kann. Gut geeignete Jobs sind etwa: Programmierer, Web Developer, Grafik-Designer, Übersetzer, Texter, uvm.
Verlagerung des gewöhnlichen Aufenthalts
Ist die Tätigkeit für ortsunabhängiges Arbeiten geklärt und die dementsprechende Entscheidung gefallen (siehe weiter oben), so kann begonnen werden, den gewöhnlichen Aufenthalt aus Deutschland zu verlegen und langsam aber sicher die Vertragsbeziehungen und den Bezug zu Deutschland zu minimieren.
Abmeldung aus der Heimat für digitale Nomaden
Wurde praktisch der gesamte Bezug zu Deutschland beendet, kann beim Ordnungsamt eine Abmeldung aus Deutschland erfolgen.
Wow, das ist wirklich ein großer Schritt und das ist wichtig, dieser ist nicht für alle nötig!
Wer weiß, dass er spätestens nach ein bis zwei Jahren wieder in die Heimat zurückkehrt, dem rate ich von einer Abmeldung sogar explizit ab. Der Hintergrund:
Wer sich an und abmeldet, läuft mitunter Gefahr, den Verdacht zu nähren, dass man bloß aus steuerlichen Gründen im Ausland war.
Ja, da gilt heutzutage ein schneller Generalverdacht.
Und auch wenn du dann nachweisen kannst, dass du deine Steuerpflicht richtig entrichtet hast: Es ist Aufwand und oft sehr langwierig.
Also: Melde dich nur ab, wenn du planst, nicht bloß ein Jahr weg zu sein. Damit gibst du zwar mögliche Steuervorteile auf (warum erkläre ich später), aber die gibt es nur, wenn man Deutschland ohne Rückkehrabsicht den Rücken kehrt.
Update: Da ich zu diesem Punkt viele Fragen erhalten haben, habe ich ihm ein eigenes Kapitel gewidmet. Im nächsten Kapitel wird daher ausführlicher beleuchtet, wie die Abmeldung in Deutschland funktioniert und was die Vor- und Nachteile sind.
Unternehmensgründung: Für digitale Nomaden ein Muss
Da du als digitaler Nomade in den allermeisten Fällen selbstständige Arbeit ausführt, brauchst du ein Gewerbe. Welches du hier wählst, hängt stark davon ab, ob du dich in Deutschland abgemeldet hast, oder nicht (Mehr dazu im Steuerteil).
Schließlich: Reisen und Arbeiten als Dauertourist
Mit deinem neuen Unternehmen und örtlicher Unabhängigkeit deines Jobs kann unter Einhaltung der Fristen von Tourismusvisa dein Leben als Dauertourist beginnen.
Sind die Finanzpolster angelegt, Familie und Freunde informiert und die Grundlagen zukünftiger Arbeitstätigkeit geklärt, können rechtliche und steuerliche Überlegungen angestellt werden. Die Gründung der Firma als digitaler Nomade steht bevor.
Als Digitaler Nomade abmelden aus Deutschland? Ablauf, Vor- und Nachteile
Die Welt ruft – Deutschland adé!?
Nicht so schnell! Solltest du dich wirklich aus Deutschland abmelden und deiner Heimat den Rücken kehren?
Zugegeben, der Schritt bietet als digitaler Nomade attraktive Vorteile.
Gehen Sie noch einmal sorgfältig die Vor- und Nachteile durch…
Ablauf der Abmeldung aus Deutschland
Der Schritt der Abmeldung aus Deutschland hört sich wahrscheinlich größer an, als er in Wirklichkeit ist. Zumindest ist er recht einfach durchzuführen – Sie müssen hierfür bloß auf Ihr zuständiges Einwohnermeldeamt gehen und sagen, dass Sie ins Ausland ziehen werden. Mitbringen müssen Sie Ihren Personalausweis oder Reisepass, füllen Sie dann einfach das Ihnen übergebene Abmeldeformular mit den entsprechenden Informationen aus.
Manche Einwohnermeldeämter werden Ihnen nach erfolgter Abmeldung einen Sticker mit der Aufschrift „keine Hauptwohnung mehr in Deutschland“ auf den Personalausweis kleben, andere machen das nicht. Außerdem sollten Sie jetzt eine Abmeldebescheinigung erhalten – fragen Sie unbedingt danach, falls sie Ihnen nicht automatisch ausgehändigt wird. Diese Bescheinigung ist nämlich für viele nachfolgende Prozesse erforderlich bzw. vorteilhaft!
In manchen Einwohnermeldeämtern lässt sich eine Abmeldung aus Deutschland sogar aus dem Ausland durchführen, leider scheint dies allerdings erst in den wenigsten Fällen möglich zu sein. Das Berliner Meldeamt etwa erlaubt das ausgefüllte Abmeldeformular per Post einzuschicken.
Wichtig ist, dass Sie innerhalb von 2 Wochen nach Beendigung Ihres Hauptwohnsitzes in Deutschland die Behörden darüber informieren – ansonsten müssen Sie gemäß Meldegesetz Geldbuße zahlen.
Außer der Abmeldung beim Einwohnermeldeamt sind keine weiteren Schritte vorzunehmen, von dort aus geht die Nachricht nämlich auch an das Finanzamt und weitere Ämter, die über Ihre Abmeldung informiert werden.
Bevor Sie für sich eine Entscheidung treffen, ob Sie sich wirklich aus Deutschland abmelden möchten, oder weiterhin angemeldet bleiben, müssen Sie die Vor- und Nachteile einer Abmeldung aus Deutschland beherzigen. Beachten Sie dabei die folgenden Aspekte, um für sich zu einer Entscheidung zu kommen.
Vorteile einer Abmeldung in Deutschland
- Beendigung der gesetzlichen Krankenversicherungspflicht und damit freie Wahlmöglichkeit der gewünschten Auslandskrankenversicherung
- Entstehen des Rechtes auf außerordentliche Kündigung und in einer Vielzahl von Vertragsverhältnissen mit Serviceanbietern; da gewöhnliche Kündigungsfristen nicht eingehalten werden müssen, können Kosten gespart werden
- Eröffnung steuergünstiger Gestaltungsmöglichkeiten bei der Unternehmensgründung
Nachteile einer Abmeldung in Deutschland
- Kein Wahlrecht bei Kommunalwahlen mehr
- Eröffnung eines Bankkontos bei vielen Banken nicht mehr möglich
- Ohne Meldeadresse in Deutschland ist eine Gewerbeanmeldung nicht möglich, außer man verfügt über eine Betriebsstätte mit entsprechender Geschäftsadresse
- Vertragsabschluss für viele Services wird schwierig bis unmöglich (z.B. Telefon, Wohnung, Auto)
- Kein Recht auf öffentliche Unterstützung wie Kindergeld, Existenzgründerzuschuss oder weitere Fördermittel
Für die weiteren Schritte gehen wir davon aus, dass du tatsächlich den Weg der Abmeldung aus Deutschland wählen und sich als digitaler Nomade ein besseres Steuermodell suchen möchtest.
Wenn du in Deutschland gemeldet bleibst, gilt relativ pauschal: Wenn du nach kurzer Zeit wieder nach Deutschland zurückkehrst, bist du auch weiter dort steuerpflichtig.
Weitere Fallstricke einer Abmeldung aus Deutschland
Bei der Abmeldung in Deutschland gilt es jedoch ein paar Tücken und Fallstricke zu beachten, die bestehende Unternehmer beachten müssen:
Einen Aspekt, den wohlverdienende Gewerbetreibende beachten müssen, ist, was bei Personenunternehmen als „Entstrickungssteuer“ und Kapitalgesellschaften als Wegzugsbesteuerung bezeichnet wird. Wer seine Steuerpflicht in Deutschland beendet, wird hier mit einem hohen Einmalbetrag belangt. Unter Annahme eines geschätzten Unternehmenswerts wird die Differenz zwischen diesem und dem Wert zum Zeitpunkt des Erwerbs der Beteiligung ermittelt. Man unterstellt eine Veräußerung zum Abmeldungszeitpunkt; der hier fällig werdende Steuerbetrag ist bereits bei der Abmeldung zu leisten. Auch künftige Gewinne, die zunächst geschätzt werden, müssen dabei versteuert werden. Klingt verrückt, ist aber so.
Neben vollständiger Steuerpflicht gibt es auch die beschränkte und erweiterte Steuerpflicht – sie können auch nach einer Abmeldung relevant werden bzw. sein. Unter die beschränkte Steuerpflicht fallen etwa physische Einnahmen in Deutschland, die in einer eigenen Steuererklärung erfasst werden müssen.
Die erweiterte beschränkte Steuerpflicht betrifft besonders wohlhabende Individuen mit Anteilen an deutschen Kapitalgesellschaften oder über Schwellenwerten liegende Einkommen und Vermögen. Für sie ist auch noch nach Abmeldung eine im Einzelfall festzustellende mehrjährige Steuerpflicht gegeben.
Warum es keine Lösung ist, nirgendwo gemeldet zu sein, oder: Mythos 0-Besteuerung
An einigen Stellen des Internets geistert der Mythos 0-Besteuerung umher…
…einfach nirgendwo gemeldet sein, und schon ist man auch nirgendwo steuerpflichtig,.
Ist das so? Das klingt doch schon zu schön um wahr zu sein…
…und so ist es auch. Aber der Reihe nach.
Nach der Abmeldung in Deutschland sind viele digitale Nomaden bestrebt, einfach einmal ihre Reisefreiheit zu genießen und durch die Welt zu reisen. Anmeldung? Darüber könne man sich später Gedanken machen.
In so manchem Blog liest man sogar vom Idealzustand Staatslosigkeit, also der Zustand, bei dem man nirgendwo gemeldet ist. Die Überlegung ist die:
Wenn ich in keinem Land der Welt gemeldet bin, bin ich auch in keinem Land der Welt steuerpflichtig.
Wenn du digitaler Nomade bist, und dieser Idee in der Vergangenheit gefolgt bist, muss ich dir an dieser Stelle leider sagen, dass sie falsch ist. Noch schlimmer. Sie ist illegal. Zumindest dann, wenn du tatsächlich Einkommen generiert hast und dieses auf Grund deiner staatenlosigkeit nicht versteuerst.
Hintergrund ist der: Steuerfreiheit existiert in dem Sinne nicht. Jedes Einkommen muss grundsätzlich irgendwo versteuert werden.
Punkt.
Die Frage ist nur wo.
Es ist klar, dass allein ein kurzer Aufenthalt irgendwo in der Regle nicht direkt eine Steuerpflicht auslöst. Wer Bspw. einen Business-Trip nach London macht, muss die Einnahmen aus dieser Zeit dort nicht versteuern – ganz klar. Genauso wenig muss ein in Deutschland gemeldeter digitaler Nomade in Indonesien Steuern zahlen, nur weil er dort sechs Wochen am Strand liegt.
Das Stichwort, das in den meisten Fällen regelt, wo besteuert wird, lautet: Doppelbesteuerungsabkommen, oder kurz DBA.
Solche Abkommen haben die meisten Länder miteinander geschlossen. Sie sehen vor, dass niemand in zwei Ländern für das gleiche Einkommen besteuert wird und erspart viel Bürokratie.
Nun, in den Schutz eines DBAs kommen natürlich nur die Personen, die eine Verbindung zu beiden Ländern unterhalten. Sprich: In dem einen Land des DBA muss ich gemeldet sein, im anderen mich aufhalten.
Die Theorie der legalen Steuerfreiheit bei Staatenlosigkeit fängt da bereits an zu bröckeln: Wenn ich in keinem Land der Welt gemeldet bin, kann ich auch von keinem Doppelbesteuerungsabkommen dieser Welt profitieren.
Erneut: Punkt.
Die Konsequenz ist im Übrigen sehr viel unbequemer: Wer von keinem DBA geschützt ist, ist in jedem Land, in dem er sich aufhält, steuerpflichtig, denn nach Regelungen der OECD hat ein jedes Land die Steuerhoheit, in dem Einkommen generiert wird. Gibt es kein Abkommen, dass diese Steuerhoheit verschiebt, besteht die Steuerpflicht vor Ort.
Bleibt das zweite vermeintliche Schlupfloch: Wenn ich mich nicht mehr als 183 Tage am Stück in einem Land aufhalte, interessiert sich die dortige Finanzbehörde nicht für mich.
Und das ist, zumindest aktuell, sogar mehr oder weniger korrekt. Viele Finanzbehörden werden erst dann aktiv, wenn über einen längeren Zeitraum Substanz in dem jeweiligen Land vorliegt.
Großes ABER: Wie jeder weiß, ist etwas, nur weil etwas nicht kontrolliert wird, deswegen nicht legal. Und damit gehen Webseiten wie Staatenlos.ch auch ganz offen um. Dort heißt es beispielsweise:
Selbstverständlich empfehlen wir keine Steuerhinterziehung und raten dazu, sich an die maximal 183 Tage pro Land (mit kürzeren Ausnahmen in einigen Ländern) zu halten.
Im Zweifelsfall wird eine Überschreitung aber keine Probleme mit sich bringen. Schließlich wissen die Länder selbst, dass derjenige die lokale Wirtschaft stärkt und keinerlei Möglichkeit besteht die Steuer einzutreiben weil er sich einfach absetzen kann
Dieser Abschnitt (abgerufen am 10. April 2020 auf https://www.staatenlos.ch/corona/) bedeutet sinngemäß:
Du sollst keine Steuern hinterziehen, deswegen halte dich an die Regel, nicht länger als 183 Tage pro Jahr in einem Land zu sein. Falls du dich aber mal doch nicht an die Regel hältst, ist das im Zweifel auch kein Problem, da die Länder es gut finden, dass du die lokale Wirtschaft förderst und sie aktuell ohnehin keine Chance haben, die Steuern einzutreiben, die ihnen zusteht.
Wie ich bereits gesagt habe, stützen sich diese Regeln in den meisten Fällen auf DBAs, die – wie du mittlerweile weißt – nicht gilt, wenn du staatenlos bist. Und auch der Argumentation, dass die Finanzbehörden dich ziehen lassen, weil sie dich nicht schnappen können, halte ich für kurzsichtig.
Denn:
Steuerhinterziehung verjährt strafrechtlich nach fünf Jahren und steuerrechtlich erst nach zehn Jahren. Wie weitreichend und einfach Steuerbehörden in zehn Jahren Daten auswerten können, weiß heute niemand.
Nehmen wir aber zwei Gesichtspunkte in die Betrachtung mit auf, die einen zu diesem Punkt nachdenklich stimmen sollten:
Zum einen hinterlassen digitale Nomaden in der Regel einen riesigen Digital Trail. Sei es durch Social Media oder aber durch Kreditkartenzahlungen. Gleichzeitig nutzen Finanzbehörden diesen Digital Trail bereits heute intensiv, wie Frankreich zeigt: Dort dürfen Finanzbeamte seit Anfang 2020 Social Media Profile von Verdächtigen bei der Ermittlung nutzen. um die Steuerinteressen des Staates zu untermauern und durchzusetzen.
Und man muss sich vorstellen: Das bereits heute!
Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass es in zehn Jahren ein leichtes sein wird, digitale Spuren auszuwerten und einen begründeten Vorwurf der Steuerhinterziehung aufzubauen.
Und dann bist du an der Reihe: Um den Vorwurf Steuerhinterziehung abzuwiegeln, gilt zunächst die Beweislastumkehr, was bedeutet, dass DU nachweisen musst, dass die Vorwürfe falsch sind – nicht der Staat muss beweisen, dass sein Vorwurf berechtigt ist. Ein nahezu unmögliches Unterfangen, so weit in die Vergangenheit abzutauchen, wenn man nicht neurotisch alles dokumentiert hat.
Aber das Ganze geht noch weiter: Finanzämter dieser Welt arbeiten gemeinsam daran, den Flickenteppich aus Steuersystem zu schließen.
Die Nachwehen der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise brachten auch starke Ressentiments gegen die klassische Banken- und Finanzwelt. Organisationen in aller Welt waren gefordert, mehr Transparenz und Klarheit in das internationale Finanzsystem zu bringen.
Eine Krise wie 2008/2009 sollte sich, so die Hoffnung, nie mehr wiederholen können und dürfen. Die Bestimmungen von Basel III gaben Banken und Finanzinstituten vor, in Zukunft bei der Vergabe von Krediten auf höhere Eigenkapitalquoten achten zu müssen.
So sollten massenhafte Kreditausfälle in Zukunft verhindert werden.
Ebenfalls kam das manchmal vermiedene Thema der internationalen Steueroasen auf den Tisch. Viele Länder waren sich einig, dass entschlossenerer im Kampf gegen Steuerhinterziehung vorgegangen werden müsste. Die USA als Weltwirtschaftsmacht #1 preschten dabei mit dem Foreign Account Tax Compliance Act (FACTA) nach vorne. Das 2010 beschlossene Gesetz verpflichtet alle in den USA steuerpflichtigen natürlichen Personen und Unternehmen, die außerhalb der USA ansässig sind und in den USA aktiv sind, alle relevanten Informationen und Angaben über Auslandskonten an die US-amerikanischen Steuerbehörden übermitteln zu müssen.
Durch ihre Wirtschaftsmacht war es für die USA ein Leichtes, andere Staaten in bilateralen Abkommen zum Austausch von Steuerdaten zu zwingen. Selbst die Schweiz musste ihr Bankgeheimnis im Zuge des US-Drucks zu einem gewissen Grad aufgeben bzw. zumindest aufweichen.
Durch die Implementierung von FATCA durch die USA und der damit verbundenen Erweiterung zum Intergovernmental Agreement (IGA) stieg international die Bereitschaft zum Beschluss eines einheitlichen Standards zum Austausch von Daten zwischen nationalen Steuerbehörden.
Ende Oktober 2014 unterzeichneten 51 Länder bei einer OECD-Sitzung in Berlin die Common Reporting Standards (CRS), die den Austausch von allen bestehenden Konten natürlicher und juristischer Personen umfassen sollte, sowie Daten über Identifikationsnummer, Kontostände und alle Arten von Kapitalverträgen, seit 2018 werden auch Verkaufserlöse berichtet. Im Jahr 2019 waren bereits 129 Länder dem Standard beigetreten bzw. hatten diesen ratifiziert.
Soweit der kurze Ausflug in die Geschichte des internationalen Austausches von Steuerdaten. Was heißt das nun für dich als digitalen Nomade?
Steuerdaten werden international immer häufiger und rascher ausgetauscht. Der Trend geht seit Jahren in Richtung enge Zusammenarbeit und mehr Transparenz zwischen Steuerbehörden. Wer sich zur steuerlichen Ansiedelung in einem Land entscheidet, das sich diesem Austausch von Steuerdaten noch verweigert, der zieht ohnehin eine Art Generalverdacht auf sich.
Glaub bitte nicht an das Märchen Nullbesteuerung. Kein Land dieser Welt hat ein Interesse daran, dass irgendjemand nirgendwo Steuern bezahlt. Das Ausnutzen eines Schlupfloches aus Ermangelung an Steuerermittlungen mag heute noch funktionieren, macht die Sache aber nicht legal und wird, so meine Überzeugung, vielen in einigen Jahren das finanzielle Genick brechen. Nur weil man in der Vergangenheit 0% Steuern zahlen wollte, anstelle von bspw. 5% auf legalem Wege.
Als digitaler Nomade Lebensmittelpunkt in steuergünstiges Land verlegen
Die 0-Besteuerung ist ein Mythos, der auf der Ausnutzung von Steuerschlupflöchern beruht.
Doch nur weil die 0-Besteuerung kein rechtlich einwandfreies Konstrukt ist, heißt das nicht, dass es nicht auch legale Möglichkeiten für digitalen Nomaden gibt.
Lass mich dir erklären, wie du als digitaler Nomade trotzdem von einer niedrigen Steuerlast profitieren kannst.
Die Kapitelüberschrift mag etwas verwirren: Warum sollte ich mir als Digitaler Nomade Gedanken über meinen Lebensmittelpunkt machen? Hintergrund ist der, dass du ohne echten Lebensmittelpunkt, an dem du gemeldet bist, nicht in den Schutz von Doppelbesteuerungsabkommen kommst.
Wie ich bereits angedeutet habe, kann ein Doppelbesteuerungsabkommen dein großer Freund sein. Es erlaubt dir, in der Welt unterwegs zu sein, deine Steuern aber dort zu entrichten, wo du deinen Lebensmittelpunkt hast. Deshalb halte ich es – zumindest für digitale Nomaden, die steuergünstig reisen wollen – für sinnvoll, einen echten Lebensmittelpunkt zu unterhalten, auch wenn das heißt, dass ein Teil des Jahres an einem festen Ort verbracht werden muss (der aber genauso paradiesisch sein kann).
Und hier habe ich nun einen wichtigen Ausdruck genannt: Den Lebensmittelpunkt.
Als Faustregel kannst du (wenn man davon ausgeht, dass du auf der Suche nach einer legalen Lösung bist) davon ausgehen, dass deine persönliche Steuerpflicht dort liegt, wo dein Lebensmittelpunkt liegt.
Und wie ist ein Lebensmittelpunkt definiert? Jetzt wird das Steuerrecht uneindeutig, da international. Jedes Land regelt den Lebensmittelpunkt individuell, mitunter regeln sogar unterschiedliche Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Ländern den Lebensmittelpunkt individuell.
Wenn du dich bereits ein wenig mit dem Thema auseinandergesetzt hast, wirst du oft von der Regelung mit den 183 Tagen lesen. Tatsächlich ist diese Regelung ein guter Anhaltspunkt, trifft aber auch nicht immer zu. Was ist beispielsweise, wenn du in keinem Land der Welt mehr als 183 Tage bist? Heißt das, dass du keinen Lebensmittelpunkt hast?
Ich bin immer ein Freund von der sinngemäßen Interpretation solcher Begriffe. Und das bedeutet:
Der Lebensmittelpunkt ist der Ort, an den du regelmäßig zurückkehrst, oder wo du eine Wohnung hast – einfach der Ort, der, nun ja, den Mittelpunkt deines Lebens darstellt.
Wer in Deutschland sein Auto noch angemeldet hat und auch noch eine bezugsbereite Wohnung hat, der kann sicherlich nicht glaubhaft untermauern, dass er keine Rückkehrabsicht nach Deutschland hat.
Hier lohnt es sich, einen sauberen Schlussstrich zu ziehen. Willst du nicht mehr in Deutschland steuerpflichtig sein? Dann sieh zu, dass du auch keinen Lebensmittelpunkt mehr hier hast. Denn eines ist doch klar: Wer weiterhin nach Deutschland zurückkehrt und dort die Infrastruktur nutzt, der darf sich nicht beschweren, dass er dazu aufgefordert wird, dort seinen Beitrag zu leisten. Solche Forderungen von den Finanzbehörden sind nur verständlich.
Wem der Beitrag zu hoch ist – das bleibt ja jedem selbst zu überlassen – der muss eben woanders seinen Lebensmittelpunkt haben. Und hierdurch ergeben sich nun interessante Möglichkeiten.
Es spricht beispielsweise nichts dagegen, seinen Lebensmittelpunkt in einem Land zu suchen, dass eine attraktive Steuerpolitik fährt. So kann man von einer niedrigen Steuerlast profitieren, ohne gleich zum Steuersünder zu werden.
Bei vielen digitalen Nomaden und auch anderen Online-Unternehmern ist Malta weit oben auf der Liste. Der Hintergrund: Wenn du in Malta deinen Lebensmittelpunkt hast und gleichzeitig eine Firma in Malta, so kannst du von einer effektiven Steuerlast von 5,4% profitieren.
Möglich macht dies eine Rückerstattung der Körperschaftssteuer, die der maltesische Staat vorsieht. Dabei werden nicht etwa Steuerschlupflöcher ausgenutzt, sondern es handelt sich um ein Steuerpaket, das von der Regierung vor einigen Jahr geschnürrt wurde, um ausländische Unternehmen nach Malta zu bringen.
Ich habe das Thema Malta Limited ausführlich im entsprechenden Blogbeitrag behandelt, der für dich sicherlich einen Blick wert ist.
Abschließender kleiner Hint, solltest du auch Kapitalerträge erwirtschaften: Diese sind in Malta steuerfrei.
Update vom 02.06.2021: Die maltesische Regierung wirft diesen Mittwoch (02.06.2021) ein Programm ins Leben, dass sich an digitale Nomaden richtet. Das Programm bietet ein sechsmonatiges Visum und die Möglichkeit, eine einjährige „Nomad Residence Permit“ zu erhalten und kostet 300 €. Mehr Infos dazu finden Sie hier: https://timesofmalta.com/one-year-residency-scheme-for-digital-nomads-announced
Inhaltsverzeichnis
In wenigen Minuten prüfen, ob der Standort Malta für Ihr Unternehmen sinnvoll ist.
Mehr erfahren
Abschluss - Jetzt bist du an der Reihe
Ich hoffe, mein Beitrag hat dir geholfen! An dieser Stelle schließe ich diesen Blog-Post und schicke dir viele Grüße aus Malta.
Für all diejenigen, die sich bereits konkret mit Ihrem Dasein als Digital Nomad auseinandersetzen, möchte ich an dieser Stelle meine kostenfreie Erstberatung erwähnen. Hinterlasse einfach deine Kontaktdetails, und mein Team wird sich für eine Terminvereinbarung bei dir melden.
Dein Philipp
Eine Antwort
Natürlich verzichtet kein Staat freiwillig auf Steuern. Es gibt aber erhebliche Unterschiede zwischen einer Gesetzeslage und einer Faktenlage. So, wie kein Autofahrer mit Schrittgeschwindigkeit an einem Bus mit Warnlicht vorbeifährt, wird auch einfach nicht überall eine Steuer fällig. Der Gedanke, man wäre geradezu verpflichtet, einen Teil des eigenen Geldes permanent abzutreten, ist mir einfach zu unterwürfig. Eine globale Steuer gibt es einfach nicht. Warum nicht? Weil sie nicht durchsetzbar ist. Genau daran scheitert der Gedanke der absoluten Steuerpflicht.
Dennoch war der Text hilfreich.